Die Hölle auf Erden

Gott will nicht mehr mitspielen. Enttäuscht von einer tristen Welt und ihren noch tristeren Bewohnern hat er sich in den Ruhestand zurückgezogen. Als aber am 4.560.839.000 Jahrestag der Erschaffung der Erde der verzweifelte Hilferuf von Professor F. die Himmelspforte erreicht, erbarmt sich Gott – und
schickt Petrus als seinen Vertreter auf die Erde nach Genf zum Völkerbund, um einmal nach dem Rechten zu sehen. Doch Petrus trifft gemeinsam mit seinen
zwei Engeln auf ein groteskes Panorama: Opportunistische Wissenschaftler und zynische Diplomaten kümmern sich lieber um die Giftgasproduktion als um Friedensverhandlungen. Als sich Professor F’s Tochter Ellen in das
Geschehen im Völkerbund einmischt, droht die Situation vollends zu entgleisen. Zwischen dem Völkerbund und dem Irrenhaus entfaltet sich ein
groteskes Spiel über Macht, Glaube, Verantwortung und den Zerfall moralischer Ordnung.

Die österreichische Schriftstellerin Maria Lazar hat Die Hölle auf Erden zwischen 1933 und 1939 unter einem Pseudonym im dänischen Exil geschrieben. Mit dem Inhalt ihrer Stücke war sie ihrer Zeit weit voraus. So legte sich ein Schleier des Vergessens über die ideologiekritischen Werke Lazars und erst 2024 werden die aus dem Dachstock der Enkelin ausgegrabenen Stücke erstmals veröffentlicht. So kommt es, dass die szene3 etwa 80 Jahre nach
seiner Entstehung dieses scharfe Satirestück in der Schweiz erstaufführen darf.